Paul Sperneac-Wolfer: Ungleiche Reproduktionen - Ein Dissertationsprojekt zu konfliktuellen Arbeitsökologien mit Fokus auf gewächshausbasierte Gemüseproduktion in Österreich

40% österreichischen Gemüses werden in Gewächshäusern in Ost-Österreich produziert, einem Gebiet, das überproportional von lang anhaltenden Hitzewellen betroffen sein wird.

Paul Sperneac-Wolfers explorative Feldforschung zeigt, dass sich Hitze auf verschiedene Arten und Weisen auf den Arbeitsprozess auswirkt, unter anderem durch enorme Wärmebelastung am Arbeitsplatz, Hitzestress unter Pflanzen und erhöhte Gefahr von Pflanzenkrankheiten. Diese Dissertation untersucht, ob und wie der Umgang mit Hitzewellen in der ost-österreichischen Frischgemüseproduktion existierende und neue Hierarchien und Konflikte entlang der Wertschöpfungskette verschärft/hervorbringt. Unter Verwendung ethnographischer Methoden und unter Rückgriff auf Beiträge in der ökonomischen Anthropologie, politischen Ökologie, Labor Studies und Biopolitik der Umwelt stellt dieses Projekt drei Fragen in den Mittelpunkt: Durch welche Praktiken und Technologien wird der Boden in Ost-Österreich produktiv gemacht? Wie wird diese Produktivität von verschiedenen Gruppen von Menschen aufrechterhalten und zu welchen Kosten? Und wie werden die Auswirkungen von Hitzewellen von verschiedenen Akteur*innen unterschiedlich verstanden und bewältigt?

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Paul Sperneac-Wolfer ist Doktorand im ERC Projekt FOOD CIRCUITS am Institut für Sozialanthropologie an der Universität Barcelona.