Rezensionen zu „Landmedien“ und „Ländliche Gemeingüter“

Zwei Bände des Jahrbuchs für Geschichte des ländlichen Raumes wurden in der ZAA besprochen.

Im aktuellen Heft der Zeitschrift für Agrargeschichte und Agrarsoziologie 67/2 (2019) sind zwei Rezensionen zum Jahrbuch für Geschichte des ländlichen Raumes/Rural History Yearbook erschienen (S. 115–118 und S. 123–128).

Zum einen analysiert Frank Konersmann (Bielefeld) den von Niels Grüne, Jonas Hübner und Gerhard Siegl herausgegebenen Band 12/2015 „Ländliche Gemeingüter/Rural Commons. Kollektive Ressourcennutzung in der europäischen Agrarwirtschaft/Collective Use of Resources in the European Agrarian Economy“. Konersmann streicht hervor, dass der Band „[…] die existentielle Bedeutung von Gemeingütern für die überwiegende Mehrheit der lokalen Bevölkerung in Geschichte und Gegenwart in den Fokus der Betrachtung [rückt], wodurch die Beiträge eine ungleich größere Brisanz und auch Relevanz gewinnen. Denn gerade rezente Vorgänge der Kommerzialisierung und Privatisierung öffentlicher Güter […] lassen die erhebliche Bedeutung der Thematik des Sammelbandes aufscheinen“ (S. 117).

Werner Nell (Kingston/Ontario) widmet sich zum anderen dem Band 15/2018 mit dem Titel „Landmedien. Kulturhistorische Perspektiven auf das Verhältnis von Medialität und Ruralität im 20. Jahrhundert“, herausgegeben von Clemens Zimmermann, Gunter Mahlerwein und Aline Maldener. Darin gehe es „vor allem darum, neben der Eigenwilligkeit und Besonderheit der jeweiligen Medien in ihren räumlichen und gesellschaftlichen Kontexten, auch die Eigensinnigkeit und Selbstständigkeit der Lebenszusammenhänge in den jeweils diese rahmenden bzw. hervorbringenden ländlichen Räumen zu erkunden und von hier aus dann nach den besonderen Erscheinungsformen, Geschichten und auch aktuellen Anschlussmöglichkeiten dieser Befunde […] zu fragen.“ (S. 124) Den Autorinnen und Autoren des Bandes gelinge dies „in einer bemerkenswerten Breite“ (S. 125). Zu den Beiträgen, die besonders auch in methodischen Fragen als „lesenswert und weiterführend“ (S. 127) charakterisiert werden, zählt u.a. Ulrich Schwarz-Gräbers Untersuchung des „Schriftverkehr[s] zwischen ‚Landvolk‘ und ‚Führung‘“ im NS-Regime.