Essen als sozialer Spiegel

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Martin Bruegel, der beim first-Workshop „Was uns Ernährung über Gesellschaft sagt“ zu Gast war, sprach in einem „Standard“-Interview über das französische Fastfood von 1900 und frivole Desserts.

In seinem Vortrag beim first-Workshop sprach Martin Bruegel, der in Paris am Laboratoire Alimentation et Sciences Sociales (ALISS) am Institut für agronomische Wissenschaften (INRA) forscht, über die Mahlzeiten von ArbeiterInnen in Paris im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Im Interview erzählt er, warum Frauen kürzere Mittagspausen machten und seltener in Gaststätten gingen als Männer und wie sehr Zucker als bürgerlich galt. „Als Historiker sieht man durch das Prisma der Ernährung soziale Umstände etwas anders, als wenn man etwa nur Gehälter in Betracht zieht. Und hier interessiert uns auch nicht nur der Kaloriengehalt von Mahlzeiten, sondern auch Verhaltensmuster, alltägliche Routinen, die wir mit verschiedenen Quellen zu dokumentieren versuchen.“

> Historiker: „Desserts hatten etwas Frivoles“. Martin Bruegel im Interview mit Julia Sica, in: DerStandard.at vom 3.11.2018