Radiokolleg: Deutsche Sprachinseln in Osteuropa

In der Ö1-Sprachviertelstunde „Wort.Schätze“ am 9. Mai 2022 ist Niklas Perzi zu hören.

Zur Sendung: „Deutschsprachige haben sich im Lauf der Jahrhunderte in vielen Teilen der Welt angesiedelt, gerade innerhalb Europas gibt es viele Sprachinseln, wo Menschen bis heute die Sprache ihrer VorfahrInnen sprechen. Von Sibirien im äußersten Osten Europas bis nach Italien gab oder gibt es solche Sprachinseln, gegründet von Menschen, die entweder freiwillig oder durch Zwangsmaßnahmen ins östliche Europa kamen.
Ute Maurnböck hört sich […] in vier Ländern (Nord)Osteuropas um, wo Deutsch in unterschiedlichen Varietäten weiterlebt: als Muttersprache, Zweitsprache oder Fremdsprache. Heute scheint – zumindest meist – überwunden, dass es einst auch Sprache der Unterdrückung war.

Deutsch in Tschechien – eine konfliktbehaftete Minderheitensprache
Auf dem Gebiet der heutigen Republik Tschechien wird seit langem Deutsch gesprochen, seit über 1000 Jahren gibt es Verbindungen zwischen den beiden Kulturen.
‚Deutschböhmen‘, ‚Deutschmährer‘ oder ‚Deutschschlesier‘, später Sudetendeutsche, nannte man die SiedlerInnen, die seit dem 12. Jahrhundert in mehreren Wellen aus verschiedenen Teilen des heutigen Deutschland und Österreich kamen. Ihre Mundarten haben alte Formen zum Teil bewahrt, sich untereinander mitunter vermischt und Tschechisches aufgenommen.

Nach der Vertreibung in den Jahren 1945/46 wurde das Deutsche bzw. die deutschen Dialekte nur noch im privaten Kreis verwendet.
Heute leben weniger als 20.000 Deutschsprachige in der Tschechischen Republik, der Großteil im Norden und Westen Böhmens. Die deutsche Minderheit ist im Regierungsrat für nationale Minderheiten vertreten.“

Niklas Perzi (zhmf/IGLR) spricht in diesem Beitrag zur Situation der deutschen Minderheit in Tschechien nach 1945.

 

> Radiokolleg – Wort.Schätze – die Ö1 Sprachviertelstunde, Deutsche Sprachinseln in Osteuropa (1).
Gestaltung: Ute Maurnböck, 9. Mai 2022, 09:30 Uhr

 

 

Symbolbild: Pixabay