IGLR-Vorstand Ernst Langthaler stellte sein neues Buch jetzt auch in St. Pölten vor
Am 20. September 2016 präsentierte Ernst Langthaler sein Buch „Schlachtfelder. Alltägliches Wirtschaften in der nationalsozialistischen Agrargesellschaft 1938–1945“ vor zahlreichen Gästen in der Niederösterreichischen Landesbibliothek.
Die Veranstaltung wurde vom Verein für Landeskunde Niederösterreichs und vom Niederösterreichischen Landesarchiv organisiert und von Archivdirektor Willibald Rosner eröffnet. Landtagsabgeordneter Martin Michalitsch wies in seiner Festrede vor allem auf die strukturelle Dimension der nationalsozialistischen Agrarpolitik hin.
Im Gespräch mit Stefan Eminger, Referent für Zeitgeschichte am Niederösterreichischen Landesarchiv, hob Ernst Langthaler die umfangreichen Quellenbestände des Landesarchivs zur Agrargesellschaft der NS-Zeit hervor. Anhand einer Quelle - den „Hofkarten“ des Reichsnährstandes - erklärte er die Reichweite von Maßnahmen des NS-Regimes und deren Weiterwirken in der Zeit nach 1945. Mit Beispielen aus Prozessakten der „Erbhofgerichtsbarkeit“ zeigte der Autor dann, wie Einzelpersonen auf lokaler Ebene zur Festigung des Herrschaftssystems beitrugen – oder dieses auch unterlaufen konnten.
Auf interessierte Nachfragen aus dem Publikum wurden auch Zwangsarbeit auf den Höfen und Feindbilder von jüdischen Gutsbesitzern thematisiert. Leitmotiv des Gesprächs war das Spannungsverhältnis zwischen rassistischer Ideologie und Technokratie.
Das Buch ist 2016 im Böhlau Verlag erschienen.