Bauer wird man nicht, Bauer ist man

Die Wiener Zeitung spricht mit dem IGLR über den Umbruch der bäuerlichen Welt.

Das Wiener Journal, eine Beilage der Wiener Zeitung, beleuchtet in der Ausgabe vom 11.10.2013 den Wandel der bäuerlichen Welt. Im Gespräch mit Brigitte Suchan kommt IGLR-Leiter Ernst Langthaler vor allem auf die Änderungen der bäuerlichen Arbeits- und Lebensweisen seit Mitte des 20. Jahrhunderts zu sprechen:

"Der Bauer wird verstanden als jemand, der auf eigenem Grund und Boden wirtschaftet, eher nicht darauf ausgerichtet, maximalen Profit zu erwirtschaften, sondern vor allem seine Familie zu versorgen und wichtige Funktionen in der dörflichen Gesellschaft zu übernehmen. Der Landwirt hingegen wird definiert als jemand, der auf Märkten agiert, wie ein Unternehmer kalkuliert: Was kommt rein, was geht raus, was bleibt übrig. Mit dem Ziel des maximalen Profits einen Betrieb führt. Das ist ein idealtypisches Gegensatzpaar. In der Realität sieht man, dass es weder das eine Extrem noch das andere gibt, sondern meist Mischformen. Das ist das zentrale Ergebnis eines Forschungsprojektes, das wir am Institut in den letzten Jahren durchgeführt haben. Die Menschen, die bäuerliche Wirtschaften führen, bewegen sich meist zwischen diesen Extremen – entgegen den Visionen des Agrarapparats in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, der aus bedarfsorientierten Bauern unternehmerische Landwirte zu machen suchte."

> Online-Artikel im Wiener Journal: http://www.wienerzeitung.at/themen_channel/lebensart/freizeit/?em_cnt=580067