Im aktuellen Band des Jahrbuchs für Geschichte des ländlichen Raumes werden Wissensgeschichte(n) der pflanzlichen Ressourcen vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert erläutert.
In der Frühen Neuzeit steigerte sich das Interesse an agrarischem Wissen und es entwickelte sich ein technisch-ökonomischer Blick auf die Natur. In weiterer Folge intensivierte die Bewegung der Ökonomischen Aufklärung den nutzenorientierten Umgang mit der Natur und machte diesen zum Gegenstand der öffentlichen Debatte. Diese spezifische Innovationskultur war von entscheidender Bedeutung für die folgenreiche Neuordnung agrarischen Wissens im 19. und 20. Jahrhundert.
Der vorliegende Band versammelt die Resultate des 2016 am Historischen Institut der Universität Bern stattgefundenen Workshops Wissensgeschichte(n) der pflanzlichen Ressourcen in der longue durée. Die einzelnen Beiträge stellen je eine unterschiedliche Pflanzengruppe – Gemüse, Obst, Tabak, Futter-, Heil- oder Textilpflanzen – ins Zentrum. Im Fokus stehen Fragen nach der Interaktion zwischen den verschiedenen Akteuren wie Bauern, Gelehrten, Gutsbesitzern, Magistraten oder Pfarrherren. Besonders interessiert das Verhältnis der unterschiedlichen (praktischen, administrativen, gelehrten usw.) Wissensbestände.
Herausgegeben von Simona Boscani Leoni und Martin Stuber.
In der Rubrik „Forum“ schreibt IGLR-Mitarbeiter und JGLR-Redakteur Martin Bauer über die Schätzungsoperate des Franziszeischen Katasters.