Anfang März diskutierten an der JKU Linz neun Dissertant/innen ihre Forschungsprojekte, darunter auch IGLR-Mitarbeiter Georg Weissenböck.
Wie auf H-Soz-Kult nachzulesen ist, stellte Georg Weissenböck aus seinem Dissertationsprojekt „eine Analyse agrar- und ernährungswissenschaftlicher sowie volkswirtschaftlicher Diskurse zur Sojabohne während des Ersten Weltkriegs und der Zwischenkriegszeit vor. Dabei zeigte sich ein Paradoxon: Die Sojabohne war zwar kostengünstig zu erzeugen, nahrhaft und vielseitig verwendbar, doch in der öffentlichen Rezeption blieb sie – trotz wiederholter Versorgungskrisen und einzelner euphorischer Stimmen – mit einem zweifachen Stigma behaftet: zum einen als ‚fremde‘ Nahrungsquelle ‚der gelben Rasse‘, zum anderen als ‚Ersatzstoff‘. Dieses Paradoxon manifestierte sich auch in den zeitgenössischen Informations- und Werbestrategien, die bei den Lebensmittelproduzenten und -konsumenten auf beschränkte Resonanz stießen.“
Die auf den Vortrag folgende Diskussion und der Kommentar von Franz Eder (Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Universität Wien) konzentrierten sich auf „die Frage nach der zeitlichen, räumlichen und gesellschaftlichen Reichweite der Diskurse: Welches Wissen über die Sojabohne war in der Bevölkerung wann, wo und wie weit verbreitet?“
Weitere Beiträge kamen u.a. von Jonas Albrecht, der am 16. April 2018 am IGLR beim Rural History Forum zu Gast sein wird, sowie von Sofie Mittas. Die beiden haben zusammen mit IGLR-Institutsvorstand Ernst Langthaler am Institut für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der JKU Linz die DissertantInnen-Tagung organisiert.
Der gesamte Tagungsbericht zur Dissertant/innen-Tagung Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte von 1. bis 2. März 2018 in Linz von Georg Stöger (Fachbereich Geschichte, Universität Salzburg) ist am 6. April 2018 auf H-Soz-Kult erschienen.