Ein lebensgeschichtlicher Zugang zu den Anfängen des Biolandbaus in Österreich.
Förderung
Bio Austria
Laufzeit
Juni 2007 – Dezember 2008
Bearbeiterin
Aurelia Jurtschitsch
Beschreibung
1927 – vor genau 80 Jahren - wurde von den Schwestern Hemma und Luise Wurzer auf ihrem Hof in Kärnten die biologisch-dynamisch Wirtschaftsweise eingeführt, damals ein absolutes Novum, lange Jahre ein Einzelfall. Dem gegenüber stehen im Jahr 2007 ca. 19.500 registrierte Biobauern, von denen sich rund 14.000 Betriebe im Jänner 2005 im Dachverband Bio Austria organisiert und koordiniert haben. Durch Martin Ganitzer - 92-jähriger Biogärtner in Stadt Salzburg und in den frühen 1960er Jahren engagierter Vermittler in Sachen "bio" - wurden Vertreter von Bio Austria auf die fast vergessenen Anfänge der Biobewegung aufmerksam, die nun erstmals anhand von ausgewählten Interviewpartnern dokumentiert wird. 40 individuelle Wege und persönliche Entscheidungsfindungen werden nachgezeichnet, stellvertretend für alle, die rückblickend das Prädikat „Biopionier“ verdienen.
Die Kernfragen an 40 Biopioniere lauten nun: „Wie sind Sie zum biologischen Landbau gekommen? Was war ausschlaggebend für die Umstellung? Was bedeutete das in der Folge für den Betrieb, für die Familie, für Ihre Umgebung?“ Biobauern und erinnern sich, wie sie aus Suchenden oder Bioskeptikern überzeugte Biobauern wurden, vorerst ohne öffentliche Anerkennung, ohne staatliche Förderung, ohne gesetzliche Deckung, ohne gesicherte Märkte. Für viele Biopioniere in Österreich wurde Dr. Hans Müller (CH) prägend, der die organisch-biologischen Methode verbreitete: Pflege des Bodenlebens (Humusaufbau), Kreislaufwirtschaft und Betriebsautonomie. Oft wird dessen Satz zitiert: Nur Leben gibt wieder Leben. Dagegen war das offiziell propagierte Erfolgsrezept für die Landwirtschaft zu dieser Zeit: Einsatz von Kunstdünger bzw. chemischen Pflanzenschutzmitteln, Technisierung und Spezialisierung. Somit waren Kontroversen vorprogrammiert.
Projektpublikation
Aurelia Jurtschitsch, Bio-Pioniere in Österreich.
, Wien/Köln/Weimar 2010.