Das Projekt untersucht Direktinvestitionen österreichischer Unternehmen in Böhmen und Mähren während der frühen 1990er-Jahre.
Finanzierung
gefördert durch den Kleinprojektefonds Österreich – Tschechische Republik, KPF-02-216, kofinanziert durch Eigenmittel der NÖ.Regional.GmbH
Laufzeit
Juni 2021 bis Juni 2022
Beteiligte am zhmf/IGLR
Oliver Kühschelm (Leitung)
Beschreibung
1989 steht für das Ende des Kommunismus als politisches System – und war ebenso eine Revolutionierung des Wirtschaftens. Die frühen 1990er-Jahre brachten einen Schub der Internationalisierung, von Europäisierung und Globalisierung. Der Wandel betraf somit nicht nur die sogenannten Transformationsländer. Ein wesentlicher Teil waren westliche Investitionen in ehemals sozialistischen Ländern wie Tschechien. Österreichische Unternehmen, auch KMUs, nützten die Chancen besonders früh und konsequent. Wo die Rechnung aufging, hieß das: Kooperationen, Austausch und neue Mobilität.
Welche Rolle spielten Kontakte vor 1989, Familiengeschichte und Sprachkenntnisse bei der Anbahnung von Investitionen? Welche Hürden und Missverständnisse waren zu überwinden? Welche Erfolge wurden erzielt, was hat nicht geklappt? Diesen Fragen wird in ausführlichen Interviews mit jenen Akteur*innen nachgespürt werden, die als Unternehmer*innen und Mitarbeiter*innen den Neuanfang getragen haben. Das Projekt fokussiert regional auf Niederösterreich und die grenznahen Gebiete Böhmens und Mährens.
Das Projekt verknüpft Zeitgeschichtsforschung mit Geschichtsvermittlung in Österreich und der Tschechischen Republik. Die ILD Temper Samhaber KG Agentur für Regionalentwicklung wird das zhmf bei der Durchführung des Vorhabens maßgeblich unterstützen. Das Projekt etabliert außerdem eine Kooperation mit der Organisation Paměť národa/Post Bellum, die in einem parallel laufenden Vorhaben in Tschechien u.a. einen Interviewfilm produzieren wird.
Ergebnisse können in der Projektpublikation nachgelesen werden. Hier zum Download:
Die Forschungsergebnisse wurden außerdem bei zwei Tagungen wissenschaftlich diskutiert und der regionalen Öffentlichkeit präsentiert: am 15. Juni 2022 in Gmünd und am 27./28. Juni in Znojmo.
Symbolbild von Artturi Mäntysaari auf Pixabay.