Versöhnungsmarsch 2020

Beim Interreg-Projekt „Versöhnungsmarsch 2020“ kooperiert das IGLR mit "Meeting Brno".

 

Förderung

Logos Interreg Versöhnungsmarsch 2020

Das Projekt Versöhnungsmarsch 2020, Reg.-Nr. KPF-02-173, wird aus den Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung im Rahmen des Programms Interreg V-A Österreich – Tschechien mitfinanziert. Das Institut für Geschichte des ländlichen Raumes (Abt. Zentrum für historische Migrationsforschung) ist Kooperationspartner von Meeting Brno.

 

Laufzeit

Jänner bis Oktober 2020

 

Bearbeitung

Rita Garstenauer und Niklas Perzi (Abt. Zentrum für historische Migrationsforschung)

 

Beschreibung

Schon zum vierzehnten Mal machen wir uns auf den Weg der mehr als 20 000 BrünnerInnen, die vor 75 Jahren zur österreichischen Grenze getrieben wurden. Während arbeitsfähige Männer Zwangsarbeit leisten mussten, wurden Frauen, Kinder und Alte in einem langen Fußmarsch vertrieben. Mindestens 1700 von ihnen erlagen den Qualen des Marsches.

Seit 2015 drehen wir diesen historischen Marsch symbolisch um, d. h. wir gehen von dem Massengrab in Pohrlitz in den Augustinergarten in Alt-Brünn zurück. Vor vier Jahren verabschiedete der Brünner Stadtrat anlässlich des Versöhnungsmarsches eine Deklaration zur Versöhnung und gemeinsamen Zukunft, die ein historischer Meilenstein im Prozess der Auseinandersetzung der tschechischen Gesellschaft mit diesem Kapitel ihrer Geschichte wurde.

Auch der diesjährige Versöhnungsmarsch wird ein besonderes Erlebnis sowie eine Möglichkeit zu unwiederholbaren Begegnungen sein. An dieser Veranstaltung beteiligen sich Dutzende ZeitzeugInnen sowie Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus der Tschechischen Republik, aus Österreich und Deutschland. Die auf dem Gebiet der deutsch-tschechischen und österreichisch-tschechischen Beziehungen arbeitenden Organisationen präsentieren sich mit Ständen und bieten ein Begleitprogramm an.

Dem Marsch kann man sich beliebig anschließen oder mit speziellen Buslinien, die an der Strecke pendeln werden, nach Brünn zurückkehren. Im Laufe der Veranstaltung pendeln Sonderbusse entlang der Route, sodass man sich dem Versöhnungsmarsch an einem beliebigen Ort anschließen oder ihn verlassen kann (siehe Fahrplan hier).

Am gleichen Tag findet in Brünn-Lesná die Segnung der neu errichteten Kirche der seligen Maria Restituta statt. Bei dem diesjährigen Versöhnungsmarsch wird deswegen auch dieser Ordensschwester und gebürtigen Brünnerin gedacht, die sich dem NS-Terror entgegen stellte und zu seinem Opfer wurde. Wer am Segnungsgottesdienst (11:00) teilnehmen möchte, wird mit einem Pendelbus vom Versöhnungskreuz in Pohrlitz direkt nach Brünn-Lesná gebracht.

 

Über den Versöhnungsmarsch 2020 sind folgende Presseberichte erschienen:

> Bericht von Niklas Perzi vom 9.9.2020 auf volksgruppen.orf.at in deutscher und tschechischer Sprache: Versöhnungsmarsch von Pohořelice nach Brno | 12. September und Pouť smíření z Pohořelic do Brna | 12. září

> Reportage von Patrick Huber, Marsch der Versöhnung, in: Kronen Zeitung, 20.9.2020, S. 54-55 (wr), Online-Version im Press Reader