In diesem Projekt wird die Geschichte der der kroatischen Minderheit in Niederösterreich in der frühen Neuzeit rekonstruiert.
Förderung/Auftraggeber
Land Niederösterreich, Abteilung Kunst und Kultur
Laufzeit
November 2023 bis Juli 2024
Projektleitung
Kooperationspartner
Wolfgang Galler, Franz Sümecz
Beschreibung
Das Projekt wird die Kommunikation und die Austauschbeziehungen zwischen den kroatischen Siedlungen und ihrem deutschsprachigen Umfeld in den Mittelpunkt stellen und vom 16. bis ins ausgehende 18. Jahrhundert untersuchen. Die sozialen Interaktionen sind bislang wenig beforscht. In den Quellen treten vor allem Konflikte zwischen den Kroaten und Kroatinnen und der deutschsprachigen Bevölkerung bzw. der Obrigkeit hervor. Häufig sorgt der Wunsch nach einer kroatischsprachigen Seelsorge für Auseinandersetzungen. Darüber hinaus bargen die wirtschaftliche Tätigkeit (z.B. der grenzüberschreitende Viehhandel) und der Kampf um agrarische Ressourcen (z.B. Weide-, Ackergründe) Konfliktpotenzial. Von besonderem Interesse ist dabei, welche Bilder von der sprachlichen Minderheit diese obrigkeitlichen Quellen transportierten.
Eine wesentliche sozialhistorische Frage gilt den Heiratskreisen und inwiefern sie ethnische Grenzen überschritten. Antworten werden die Pfarrmatriken erlauben, auf deren Basis sich das Heiratsverhalten rekonstruieren lassen wird.
Es ist geplant, in einer zweiten Etappe die Geschichte der kroatischen Minderheit bis zur Gegenwart fortzuführen.