Dieses Dissertationsprojekt untersucht Theaterunternehmerinnen und folgt ihren mobilen Biografien.
„Mobile Frauen/Theater/Leben. Theaterunternehmerinnen in der Habsburgermonarchie, 1850–1914“ (FTI 21-D-026)
Finanzierung
Förderschiene FTI-Dissertationen 2021, Fördergeber: Gesellschaft für Forschungsförderung Niederösterreich (GFF NÖ)
Projektträger
zhmf/IGLR und Verein für Landeskunde von Niederösterreich. Das Projekt wurde im Rahmen einer kooperativen Antragstellung bewilligt.
Das Konzept wurde im Zuge des Vorprojektes „Ambulantes Theater im langen 19. Jahrhundert“, finanziert durch first – Forschungsnetzwerk Interdisziplinäre Regionalstudien, entwickelt.
Laufzeit
November 2022 bis Oktober 2025
Projektbetreuung am IGLR
Bearbeitung
Beschreibung
Das Dissertationsprojekt untersucht Theaterunternehmerinnen im 19. Jahrhundert. Es setzt bei Akteurinnen an, die häufig in Kleinstädten und dem ländlichen Raum des Kronlands Niederösterreich tätig waren und verfolgt ihre mobilen Biographien in einer transregionalen Perspektive. Das Bühnenleben der untersuchten Theaterunternehmerinnen hatte seine Schauplätze im Raum der gesamten Habsburgermonarchie und darüber hinaus.
Das Projekt wird zeigen, dass Frauen an Theaterbühnen vielfach in leitender Funktion aktiv waren. Die intensive Beteiligung von Frauen am Theatermanagement der Vergangenheit hat jedoch noch kaum Beachtung gefunden, weshalb fundiertes Wissen darüber fehlt. Die Forschung zu Theater in Kleinstädten und dem ländlichen Raum hat insofern besondere Bedeutung, als Vorstudien darauf hinweisen, dass Frauen in der ‚Provinz‘ besonders häufig leitende Funktionen einnehmen konnten.
Um die Akteurinnen und ihre Praxis sichtbar zu machen, rekonstruiert das Projekt zuerst die Lebens- und Berufspraxis von ausgewählten Theaterunternehmerinnen. Es strebt dabei eine mikrohistorische Feingliedrigkeit an. In einem zweiten Schritt wird die Studie die Ergebnisse systematisch vergleichen. Sie wird außerdem die qualitative Analyse durch eine quantitative Erhebung ergänzen, die auf der Auswertung eines digitalisierten Bestands von Theateralmanachen beruht. Dabei wird das Projekt Instrumente der Digital Humanities nützen, z.B. das Erkenntnispotenzial von GIS, um mobile Biographien in Karten darzustellen.
Das Projekt verbindet theoretische Konzepte und methodische Zugriffe verschiedener Forschungsperspektiven und Disziplinen: Theaterhistoriographie, Frauen- und Unternehmensgeschichte, Biographie- und Mobilitätsforschung.