Ernst Langthaler: Schlachtfelder. Ländliches Wirtschaften im Reichsgau Niederdonau 1938-1945

Rural History Forum 2

  • Wann 22.04.2010 von 14:00 bis 15:30 (CET / UTC200)
  • Wo St. Pölten, NÖ Landesarchiv, Seminarraum (Erdgeschoß)
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  • Telefon des Kontakts 02742-9005-12987
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Wie die Frauen und Männer auf dem Land in der "Ostmark" während der NS-Ära wirtschafteten, hat die Geschichtsforschung bislang wenig interessiert. Ein mehrjähriges Forschungsprojekt am Institut für Geschichte des ländlichen Raumes gibt am Beispiel des Reichsgaues Niederdonau erstmals auf umfassender Quellenbasis Antworten auf diese Frage. Aus einer praxistheoretisch angeleiteten Perspektive werden verschiedene Felder des ländlichen Wirtschaftens beleuchtet: Grundbesitz, Landarbeit, Betriebskapital, Agrarwissen und Agrargüter. Ländliches Wirtschaften wird begriffen als Netzwerk von 'Dingen', 'Menschen' und 'Ideen', das Akteure in ihrer alltäglichen Praxis unter den jeweiligen Natur- und Gesellschaftsstrukturen knüpfen. Die Ergebnisse dieses Forschungsprojekts lassen die NS-Ära in die Agrarentwicklung Österreichs im 20. Jahrhundert einbetten; sie erscheint als eine "Sattelzeit", in der bereits einige - aber nicht alle - Aspekte der "Agrarrevolution" der Nachkriegszeit angelegt wurden.