Christoph Lind: Koscher in Wien 1848–1918. Produktion und Konsum

Rural History Forum 70

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  • Wann 16.11.2020 von 14:00 bis 15:30 (Europe/Vienna / UTC100)
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Koscher in Wien 1848–1918. Produktion und Konsum. Ein Werkstattbericht

Christoph Lind (Institut für jüdische Geschichte Österreichs)

Die Veranstaltung findet online via Zoom statt. Bitte melden Sie sich per E-Mail an brigitte.semanek@ruralhistory.at an, um die Zugangsdaten zu erhalten.

Das Judentum kennt mit der Kaschrut (wörtlich: rituelle Tauglichkeit), also der Gesamtheit der jüdischen Speisegesetze, die zudem eine Säule jüdisch-religiöser Identität darstellen, ein umfassendes Konzept der rituellen Reinheit in der Nahrungsaufnahme. Der von ihr vorgegebene Rahmen wird in der Diaspora in einem vorwiegend nichtjüdischen Umfeld gelebt, das den Großteil der Rohprodukte erst produzierte, und in dem sie dann, koscher gemacht, auch konsumiert wurden. Zu diesem Umfeld gehört auch die Stadt Wien, bis 1938 eine der größten jüdischen Gemeinden Europas. Die Bedingungen und Bedingtheiten koscheren Lebens in Wien von 1848 bis 1918 sind bis heute weitgehend unerforscht. Die vorliegenden Untersuchungen zum jüdischen Wien zielen vielfach auf Kultur, Kunst, Wissenschaft, Politik und den jüdischen Anteil oder Beitrag dazu, Fragen der „koscheren Infrastruktur“ werden meist beiläufig in diesen oder anderen Kontexten erwähnt, aber nicht systematisch erörtert.

Der Vortragende, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für jüdische Geschichte Österreichs und Mitglied des first-Forschungsverbunds „Nahrung und Ungleichheit“, forscht seit Jänner 2019 an den vielfältigen Fragen, die sich rund um „Koscher in Wien“ ergeben (rituelles Schlachten, Lebensmittelhandel- und Produktion, technische Veränderungen des 19. Jahrhunderts, Versorgung in nichtkonfessionellen Institutionen wie Krankenhäusern, Schulen und nicht zuletzt beim Militär), gibt Einblicke in seine Arbeit und präsentiert erste Forschungsergebnisse.

 

Diese Veranstaltung findet in Kooperation mit dem first-Forschungsverbund „Nahrung und Ungleichheit“ statt.

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Die Reihe Rural History Forum veranstaltet das IGLR mit freundlicher Unterstützung von Logo NÖLA NÖLB  und