Harald Waxenecker: Politische Transition und ländliche Veränderungen im Petén (Guatemala)

Rural History Forum 47

  • Was 2017-2021
  • Wann 21.06.2017 von 13:00 bis 14:30 (CET / UTC200)
  • Wo St. Pölten, NÖ Landesarchiv, Seminarraum (Erdgeschoß)
  • Name des Kontakts
  • Termin zum Kalender hinzufügen iCal

Eine Frage der Macht: politische Transition und ländliche Veränderungen im Petén (Guatemala)

Guatemalas nördliches Tiefland (Petén) durchlief verschiedene historische Etappen und Bedeutungsebenen: vom Zentrum der Zivilisation der Mayas, über eine marginale Rolle in der spanischen Kolonialzeit, bis hin zur Kolonialisierung unter militärischer Kontrolle in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Das Aufeinandertreffen von unterschiedlichen kulturellen Verständnissen von Land (tierra/ch´och´) und Landbesitz, von oft gegensätzlichen wirtschaftlichen Interessen und Ressourcen, sowie von legalen und extra-legalen Konzessions- und Eigentumsformen prägen das Spannungsfeld der Inwertsetzung der Natur.

Die guatemaltekische Transition stellt eine Mehrfach-Transformation dar: die Demokratisierung (ab 1985) fand im Umfeld von Krieg und geopolitischen Spannungen (two track approach) statt, der Wandel von Staats- und Wirtschaftsmodellen wurde vom (neo)liberalen mainstream vorangetrieben und der Friede (ab 1996) steht einer Reihe von machtpolitischen Grenzlinien und Einschränkungen gegenüber, speziell bei Themen der Entmilitarisierung und der komplexen Kriminalität.

Wie haben Demokratie und Friede die gesellschaftlichen Naturverhältnisse im Petén verändert? Welchen Einfluss haben demokratische Umgestaltungen und machtpolitische Grauzonen auf die Aneignung der Natur?

Der Vortragende lebt seit 20 Jahren im Petén und versucht – unter Einbezug von verschiedenen methodischen Ansätzen (u.a. social network analysis) – Zusammenhänge zwischen politischer Transition und ländlichen Veränderungen zu beleuchten.

 

Mit freundlicher Unterstützung von: