Maximilian Berger, Nicole Reiter und Anna Zoufalá: Migration in Landmedien, 1870–1938. Von jüdischer Zuwanderung, slowakischen Saisonarbeitern und Emigration nach Brasilien. Ergebnisse aus einem Seminar an der Universität Wien

 

Im letzten Drittel des 19. Jahrhundert etablieren sich regionale Wochenzeitungen und -zeitschriften als Leitmedien im ländlichen Raum. Sie dienen als Instrumente der parteipolitischen Mobilisierung und prägen die öffentliche Diskussion. Die im Forum vorgestellten Forschungen untersuchen für die Zeit der späten Habsburgermonarchie und die beiden Jahrzehnte der Ersten Republik, wie regionale Printmedien über Flucht, Arbeitsmigration und Mobilität im Zuge von Saisonarbeit berichteten. Maximilian Berger hat Zeitungen aus Ober- und Niederösterreich danach befragt, was sie über die Zuwanderung von Jüdinnen und Juden bzw. deren Flucht aus Galizien im Ersten Weltkrieg zu sagen haben. Nicole Reiter stellt die Berichterstattung über slowakische Wanderarbeiter in der Wochenzeitung des Niederösterreichischen Bauernbundes und der sozialdemokratischen „Gleichheit“ gegenüber. Anna Zoufalá untersucht die deutschsprachige Regionalpresse aus Znaim/Znojmo. Die Zeitungen warnten davor, dass arglosen Auswanderern in Brasilien ein böses Erwachen drohe: als „weiße Sklaven“ auf Plantagen. 

Das Forum wird Ergebnisse aus einem Seminar vorstellen, das im Sommersemester 2024 unter der Leitung von Oliver Kühschelm an der Universität Wien stattfand.

 

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Maximilian Berger studiert Deutsch, Geschichte und Geographie auf Lehramt an der Universität Wien und ist arbeitet als Erzieher in der Neulandschule Laaerberg.

Nicole Reiter studiert im Bachelor Geschichte und Soziologie an der Universität Wien.

Anna Zoufalá studiert Urgeschichte und Historische Archäologie (Master) sowie Geschichte (Bachelor) an der Universität Wien.