„Ostöffnung“ als Chiffre von Mobilisierung

Vortrag von Oliver Kühschelm bei den RECET Lectures in Transformation Studies an der Uni Wien

  • Was Termin
  • Wann 10.01.2024 von 12:00 bis 14:00 (Europe/Vienna / UTC100)
  • Wo Seminarraum des Instituts für Osteuropäische Geschichte (2Q-EG-27), Spitalgasse 2, Campus der Universität Wien, Hof 3.2
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Wenn in Österreich von 1989 und den Folgen die Rede war, wurde und wird oft von der „Ostöffnung“ gesprochen. Das Wort bezeichnet zum einen die neue Zugänglichkeit ehemals sozialistischer Länder für Exporte und Direktinvestitionen westlicher und insbesondere österreichischer Unternehmen – also eine Mobilisierung von Waren und Kapital sowie von Eliten, die beides steuern. Zum anderen benannte die „Ostöffnung“ eine Mobilisierung von konsumierenden und arbeitenden Menschen. Insgesamt diente die „Ostöffnung“ als Chiffre, um einen regionalen Einstieg in Prozesse zu bezeichnen, die ab den späten 1990er-Jahren als „Globalisierung“ gefasst wurden.

Die „Ostöffnung“ bindet die Diskussion intensivierter Finanz- und Warenströme sowie die Mobilisierung von Menschen an einen Wendepunkt europäischer Geschichte und spannt diesen in einen selbstbezogenen Diskurs der österreichischen Nation ein: Die imperiale Projektion österreichischen Kapitals und österreichischer Eliten nach außen trug zu ihrer Erhöhung bei, eine Durchlässigkeit in die andere Richtung, für Menschen aus dem ‚Osten' wurde oft als Gefährdung verhandelt.

Mit diesem Vortrag ist IGLR-Institutsleiter Oliver Kühschelm ist am Research Center for the History of Transformations an der Universität Wien zu Gast.

Nähere Informationen: https://www.recet.at/event-news/events/category-recet-lectures-in-transformation-studies

 

Symbolbild aus der Sammlung des Museums Hohenau an der March.