Vom Interview zur Quelle

Ethische, methodologische und rechtliche Aspekte der Sekundärauswertung von Oral History-Interviews

  • Was Termin
  • Wann 06.04.2022 von 09:30 bis 13:00 (Europe/Vienna / UTC200)
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Workshop mit Linde Apel, Stefan Eminger, Veronika Helfert, Tina Plasil-Laschober und Johanna Zechner

 

 

 

Während Oral History als Methode seit Jahrzehnten in der (deutschsprachigen) Geschichtswissenschaft etabliert ist, herrschen bezüglich methodologischer, rechtlicher und forschungsethnischer Fragen rund um die Sekundärauswertung der generierten Quellen noch immer Unklarheit und Unsicherheit. Das hängt mit den Anfängen von Oral History zusammen. Entstanden im Umfeld von Initiativen der 1970er- und 1980er-Jahre, „Geschichte von unten“ zu erforschen, genügte den Interviewern und Interviewerinnen meist die Beantwortung ihrer unmittelbaren Forschungsfragen. Kaum jemand machte sich Gedanken über Archivierung und Weiterverwendung der generierten Interview-Quellen. Auch die spezielle Rolle der Interviewer und Interviewerinnen, die sich ebenfalls einer Sekundärauswertung unterwerfen, wurde nicht thematisiert und vielfach fehlt es an Metadaten (Kontext, Art der Kontaktanbahnung etc.) zu den Interviews. Später standen Projekte im Vordergrund, die sich das Sammeln und Sichern möglichst vieler Interviews zum Ziel setzten, um so den „letzten Zeitzeuginnen und Zeitzeugen“ gleichsam eine Stimme für die Ewigkeit zu geben.

Der Workshop wird Quellensicherung, methodologische, rechtliche und ethische Fragen der Sekundärauswertung von Interviews mit Expertinnen und Experten diskutieren.

Interessentinnen und Interessenten werden um verbindliche Anmeldung bis 21. März an brigitte.semanek@ruralhistory.at gebeten. Sie erhalten dann von Linde Apel, der Referentin des ersten Blocks, einen Interviewauszug, anhand dessen die oben genannten Fragen diskutiert werden sollen. Im zweiten Teil des Workshops stehen Impulsreferate am Programm.

 

Linde Apel leitet seit 2002 die Werkstatt der Erinnerung, das Interviewarchiv der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH).

Stefan Eminger ist Leiter des Referats für Zeitgeschichte im NÖ Landesarchiv.

Veronika Helfert forscht im Rahmen des Projekts ZARAH: Women’s labour activism in Eastern Europe and transnationally, from the age of empires to the late 20th century (EU FP7–ERC Advanced Grant) an der Central European University Wien/Budapest.

Tina Plasil-Laschober ist seit 2008 Mitarbeiterin und Interviewerin im Oral History Projekt Sammlung MenschenLeben.

Johanna Zechner ist seit 2019 Projektleiterin der Sammlung MenschenLeben an der Österreichischen Mediathek.

Moderation: Niklas Perzi (zhmf am IGLR)

 

Programvorschau

Vom Interview zur Quelle. Ethische, methodologische und rechtliche Aspekte der Sekundärauswertung von Oral History-Interviews

9.30 – 11.00 Uhr
Linde Apel: Arbeit mit Interviewauszügen

11.00 – 11.30 Uhr
Pause

11.30 – 13.00 Uhr
Impulsreferate von Stefan Eminger, Veronika Helfert, Tina Plasil-Laschober und Johanna Zechner und Diskussion